Und hier kommen die Hau- raus- Fakten zum italienischen Straßenverkehr.
Eines sei vorweg gesagt: Anschnallen macht definitiv Sinn!
1. Egal, was passiert, tue einfach so, als wärst du tiefenentspannt. Auch dann, wenn dir dein Arsch auf Grundeis läuft. Manchmal hilft es einfach, sich selbst zu verarschen.
2. Hab´ Mut zur Lücke! Mindestens zwei Autos Abstand zum Vordermann zu halten, rettet einem Überholer gegebenenfalls das Leben. Die Italiener beschließen häufig, dass es sich auch dann lohnt zu überholen, wenn die nächste Lücke enger ist als ein Mauseloch.
3. Tempolimits sind nie so ernst gemeint wie es scheint- auch nicht für die Polizei! Wir fahren gemütliche 60 in der Baustellenzone, als uns plötzlich die Polizei überholt und mit 90 Sachen an uns vorbei düst. Ohne Blaulicht oder Martinshorn, versteht sich. Auch Polizisten müssen auf ihr Zeitmanagement achten- logisch!
4. Keine Angst vor Blitzern! Denn die gibt es hier im Süden schlichtweg nicht! Bemerkenswert dennoch: Die Italiener halten sich fast alle an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsgrenze auf der Autobahn von 130 km/h.
5. Bei Schlaglöchern gluckst es in deinem Hals? Dann bist du hier genau richtig! Italiens Straßen zeichnen sich durch dicke, fette, tiefe und endlose Schlaglöcher aus. Wer sein Auto so liebt, wie es sich für Deutsche gehört, der fährt achtsam und plant mehr Zeit ein.
6. Vorsicht bei Zebrastreifen, auch als Fußgänger! Die erste Regel für alle Kinder lautet: Ignoriere Zebrastreifen ebenso, wie Einheimische dies tun! Keine Ahnung, wer beim Straßenverkehrsamt Langeweile hatte, aber die Zebrastreifenschilder hätten sie sich getrost sparen können. Sie dienen, wenn überhaupt, als ein Angebot, es an dieser Stelle irgendwie über die große Kreuzung zu schaffen.
7. Du wägst dich in Sicherheit, weil die Autobahn Nothaltebuchten zur Verfügung stellt? Fehlalarm! Hey, auch LKW Fahrer brauchen ihren Schönheitsschlaf. Warum dann nicht in der Nothaltebucht? Unzählige LKW blockieren diese vorrangig am Abend und nachts. Du hast noch nie einem Mann beim Pieseln zugeschaut? In Italien wirst du definitiv fündig, während der Italiener pudelwohl seinen „du weißt schon“ am Rand der Leitplanke raushängen lässt. Und wo hat er seine Karre geparkt? Richtig, in der Nothaltebucht!
8. Die Italiener sind ein eigensinniges Völkchen oder sollte ich besser sagen: Sie sind sehr weit in der Kunst des Abwägens. Nicht immer zu unserem Vorteil! Ob der dicke BMW eine dritte Linie auf der zweispurigen Bundesstraße ziehen kann, die Hupen des SUV mal wieder aufgefrischt werden sollten oder man das Manöver des Abschleppens in real trainieren möchte, indem man auf den Vordermann so weit wie möglich ran fährt, all das hängt von der subjektiven Einschätzung des Fahrers ab. Rechne als Deutscher jedenfalls mit Schnappatmung und gerunzelter Stirn!
9. Schimpfen offiziell anerkannt! Du bist ein schüchternes Wesen und benötigst mehr Selbstbewusstsein? Bei den Südländern könntest du fündig werden. Was du dazu benötigst sind schlichtweg einige Stunden im italienischen Straßenverkehr. Ganz vorne im Rennen: „Che cazzo?“ (Was soll der Scheiß?). Dieser Satz muss sitzen, bevor du dich erfolgreich von A nach B bewegst.
10. Du neigst zur Seekrankheit? Dann ist Italien nicht dein Land! Enge Gassen mit schwierigen Wendemanövern, zig tausende Einbahnstraßen, steile und kurvige Bergstraßen, Berg -und Talfahrt, gehören zum Alltag in diesem wunderschönen Land! Das ganze mit Gespann aus Auto und Wohnwagen ohne vernünftiges Navi? Na, gut´ Nacht Marie!
Extratipp: Augen auf und Hirn auf volle Leistung in Großstädten! Der Begriff „gesenkte Sau“ stammt eventuell aus Neapel. Diese Stadt verlangt dir all deine Fahrkünste ab! Aber auch andere Großstädte fordern durch die Masse an Fahrzeugen, insbesondere wendige Roller, deine ganze Aufmerksamkeit. Es gilt: Wäge ab, ob du lieber kräftig auf die Bremse drückst oder dich durch die ewigen Schlangen windest.
Und wenn du nicht weißt, wie man Che cazzo korrekt ausspricht, so empfehle ich dir den Übersetzer Deepl (klick)