Manchmal wäre ich gerne berühmt!
Dann kommt es mir so vor, als hätte ich Talente verschwendet und Ressourcen links liegen gelassen.
Manchmal wäre ich gerne reich!
Dann kommt es mir so vor, als dass ich noch nicht verständlich machen können welch´ Schatz in mir wohnt und wie ich anderen damit dienen kann.
Manchmal hätte ich gerne ein Modelgesicht!
Dann kommt es mir so vor, als warte die Schminkecke im Supermarkt auf mich und ist jedes mal traurig, wenn ich ignorant vorbeilaufe.
Manchmal, da wäre ich gerne Sängerin, Künstlerin, Tänzerin!

Da würde ich gerne spektakuläre Bilder mit einer hochwertigen Kamera schießen und dreitausend Bestseller schreiben.
Manchmal, da wäre ich gerne 18!
Da wäre ich gerne wieder durchgeknallt, laut, ungeduldig, in Feierlaune, in Flirtlaune und frei!
Manchmal, da sehne ich mich nach einem Leben im Wald!
Nach absoluter Stille und Alleinesein (ok, Hunde ausgenommen- die quatschen ja nicht).
Manchmal, da wäre ich gerne der Newcomer des Jahres auf dem roten Teppich. Verehrt und hochgehalten von der Presse und mit einem Busen der vorne aus meinem viel zu engen Kleidchen beinah herausploppt.
Ja, manchmal, da wäre ich gerne Henning Mays Freundin, aber heimlich. Da wäre ich gerne jemand an der Seite eines Stars, und so halb bekannt.
Manchmal, da würde ich gerne von alten Lieben träumen, am Fenster eine rauchen und bis in den Morgen auf Tischen tanzen, während attraktive Männer mich anhimmeln.
Manchmal, da wäre ich auch gerne Hundetrainerin. So was ganz normales eben. So was unaufgeregtes. So was unscheinbares.
Und an einem anderen Tag dann, hätte ich gerne sechs Kinder und einen großen Bauernhof. So was ganz erdendes eben. So was tierliebendes. So was an der frischen Luft.
Manchmal, da wäre ich gerne jemand anderes. Jemand, auf den meine Eltern allen Grund haben Stolz zu sein. Jemand, der wirklich alles auf die Reihe kriegt. Jemand perfektes eben- Mann, zwei Kinder, Haus gebaut, Baum gepflanzt- Fertsch is der Salat!
Manchmal, da würde ich gerne schreien. Da zieht es mich in den tiefen Wald um meinen Stimmbändern freien Lauf zu lasse
Manchmal, da möchte ich die Welt regieren. Und für Frieden sorgen. Da male ich mir aus wie es wäre Macht zu haben. Und sie für sinnvolles zu nutzen.
Dann sehe ich mich in einer friedvollen Welt, ohne Egos die bis zum Himmel reichen, mit Erwachsenen die um ihre Wunden aus der Kindheit wissen und bereit sind, sich ihre Scheiße anzusehen.
Manchmal, da gibt es diesen Moment in meinem Körper der eine Idee davon hat, wie wir alle miteinander, statt gegeneinander leben könnten. Dann sehe ich eine saubere Erde auf der sensible Menschenseelen leben. Dann sehe ich kein plastikverpacktes Obst und Gemüse, keinen unerträglichen Feinstaub, keine Atomkraft und keine Diktatoren.
Dann sehe ich Freigeister, Mitdenker, Ideenhaber, Mutige, Helfende, Liebende, Umsorgende, Ehrliche, Authentische und ihre Passion Lebende!
Dann sehe ich uns Menschen tanzen, singen, kreischen, lachen, kichern, witzeln, sinnieren, beobachten, kommunizieren.
Manchmal, da möchte ich gerne Erde 2.0 erfinden. Mit nur einem Ziel: Dass jeder Mensch endlich weiß wofür es ins Leben getreten ist und seine unbegrenzten Möglichkeiten vollends ausschöpft.
Ja, manchmal weine ich, bin verzweifelt und fühle mich eingeengt.
Manchmal bin ich wütend, genervt und ängstlich.
Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr!
Aber eins weiß ich gewiss: Frieden beginnt in mir. Mit dem Bild auf mich selbst und all den Limitierungen, die in mir wohnen.
Mit all der Scham, all der Wut, all den Vorwürfen. Frieden kann ich nur erschaffen, wenn ich mir selbst erlaube so zu sein wie es sich richtig anfühlt. Und wenn ich akzeptiere, dass Dinge im Leben passieren, die ich nicht mehr ändern, sondern nur noch heilen kann. Wenn mir bewusst ist, dass ich verdammt nochmal wertvoll und geliebt bin. Und wenn ich Handlungsweisen meiner Vorfahren ablegen und begraben kann.
Frieden beginnt dann, wenn meine Seele Kanäle findet sich auszudrücken. Frei, ungezähmt, wild, laut und offen.