Machen wir uns nichts vor, unser Lebensweg war alles andere als geil für die Mitmenschen.
Besorgte Mütter und Väter, zweifelnde Freunde und der Glaube, wir würden uns derart verrennen, dass „am Ende“ alles noch schlimmer ist als vorher, waren in den letzten sechs Jahren unsere stetigen Begleiter.
Und selbst als wir nach knapp zwei Jahren Achterbahnfahrt endlich begonnen, unsere eigene Selbständigkeit auf einem ansprechenden Level zu führen, wollte man uns noch nicht glauben, dass wir es packen würden, denn unser Leben vor der spinnerten Idee auszubrechen, war alles andere als frei!
Ich erinnere mich an eine Situation, die bestens beschreibt, wie krass uns die Lebensumstände in heftigen Pirouetten, immer wieder ins Schleudern und zu Fall brachten:
Mein zweites Kind vor den Bauch gebunden, stehe ich 2012 im Garten meiner Schwiegereltern und fühle mich so unruhig, als würde jemand versuchen, mich zum Mathe Abi zu zwingen.
Mein Atem ist schneller als gewohnt, meine Augenlider hängen traurig herunter und ich versuche meinem Sohn trotz der prekären Lage in den Schlaf zu schaukeln.
Als ich seinen verlangsamten, gleichförmigen Atem wahrnehme und sicher weiß, dass meine Mission geglückt ist, trete ich zur Tür hinein und werfe meinen Blick wieder und wieder auf den Brief, der als Empfänger meinen Namen trägt.
Sein Stempel und die Farbe seines Umschlages sind mir mittlerweile so bekannt wie der Inhalt meiner Speisekammer. Und wer mich kennt weiß, dass ich Essen liebe und immer genau weiß, was wir an Vorräten zuhause haben!
Ich schlucke schwerer als ich es mir wünsche würde. Und dann packe ich ihn, drücke ihn fest zwischen meine Finger und beginne innerlich zu toben!
Dieser Brief gehört, wie viele andere, zu der Ära Arbeitsamt für asoziale Hartz 4 Empfänger und bedeutet nur selten etwas Gutes!
So auch in diesem Wisch von meiner liebsten Sachbearbeiterin, die sich heute eine besonders große Überraschung für uns ausgedacht hat.
„Sie sind Ihrer Mitwirkungspflicht nicht nachgekommen, deshalb sehen wir uns gezwungen, Ihnen mit sofortiger Wirkung die Zahlungen zu reduzieren.“
Ich bin wütend, noch heute 10 Jahre später, koche ich innerlich, wenn ich über diese unfassbar unmenschlichen Machenschaften schreibe.
Ich spüre es, als wäre es gestern gewesen:
Diese tiefe existenzielle Angst, dieser Druck zu gehorchen, diese Bedingungen an mich, die darüber entscheiden, ob ich würdig bin, nicht zu verhungern und dieses Gefühl, mich vor einer ganzen Mannschaft fremder Menschen nackig machen zu müssen!
Ich habe niemals versäumt, rechtzeitig meine Nachweise einzureichen, weil ich die Verantwortung für zwei Zauberwesen trug und mir nicht in den Sinn gekommen wäre, sie zu gefährden!
Doch Tatsachen wurden verdreht, Briefe kamen angeblich nicht dort an, wo sie hingehörten und der Vorwurf, nicht mal im Stande zu sein, sich um „die einfachste Art“ des „Geld Verdienens“ kümmern zu können, lag permanent in der Luft.
Wie klein ich mich damals machte, wenn ich am Schreibtisch der Sachbearbeiterin saß und brav ihre Fragen beantwortete, konnte man nur im Außen wahrnehmen, denn in meiner Brust wohnt schon zu dieser Zeit eine Löwin, die nach einem Ventil für ihre Schöpferkraft suchte!
Hartz 4 zu empfangen, war eine Entscheidung, die ich als einzige Möglichkeit sah, um mit meinen Kindern zu sein. Länger als ein Jahr. Auch länger als zwei. Solange ich es wollte!
Dafür war ich stark und rieb mich in der Regel nicht daran, dass ich am Ende des Monats immer rote Zahlen schrieb. Hallo Dispo!
Ich setzte Prioritäten, nahm kaum Luxus in Kauf und ließ mich nicht unter Druck setzen wenn es darum ging, so schnell wie möglich wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. Zumal Peter arbeiten ging, jedoch nicht genug verdiente.
Ich könnte nun fluchen, mich schämen, mich peinlich berührt in die Ecke stellen, weil ich weiß, dass meine Zeilen Menschen triggern wird, die sich den verdammten Arsch dafür aufreißen, den Alltag mit Kindern UND Arbeit zu wuppen.
Doch ich schäme mich nicht! Im Gegenteil!
Der Weg mit Hartz 4 war der beste, den ich hätte gehen können. Und die Steuergelder, die ich damals empfangen habe, hat der deutsche Staat bereits um ein vielfaches durch uns wieder einkassiert.
Das Universum kennt nur Geben und Nehmen!
Doch ich kenne den tiefen Schmerz derer, die ihre Kinder mit 11 Monaten zur Tagesmutter geben, weil sie sonst auf zu viel verzichten müssten.
Ich spüre das Leid hinter Lebensumständen, die Menschen vermeintlich dazu zwingen, permanent Entscheidungen gegen ihr Gefühl zu treffen.
Und ich sitze im selben Boot wie du, wenn es darum geht, auszubrechen und sich von all dem Mist freizumachen!
Heute, 10 Jahre später sitze ich wieder im Garten meiner Schwiegereltern und erhalte keinen einzigen Brief mehr vom Arbeitsamt, denn ich bin frei!
Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, in Deutschland weiterhin Steuern zu zahlen. Nicht, weil ich per se etwas gegen mein Heimatland habe, sondern weil ich auf Lebenszeit setze!
Ich will genügend Zeit für meine Kinder haben, nach wie vor.
Doch bleibe ich im deutschen Steuer -und Krankensystem, so muss ich mir eingestehen, dass ich beinah die Hälfte des Jahres für den Staat arbeite, statt für meine Träume und dazu bin ich nicht mehr bereit!
Ich polarisiere damit, ich triggere Menschen und wirke überheblich, arrogant und egoistisch!
Und ich werde regelmäßig dazu eingeladen, hitzige Diskussionen über diese Entscheidung zu führen. Danke, ich hab schon, lautet dann meine Antwort!
Der Weg in echte Freiheit fordert ein massives Sprengen der Konditionierungen, die uns im Laufe des Lebens ins Gehirn gepflanzt wurden!
Der Weg in die Freiheit fordert manchmal auch das Loslassen des letzten Strohhalms, an dem du dich gerne noch festhalten würdest!
Wie sollte es auch anders sein, wenn wir aus einem System kommen, welches keinen Wert darauf legt, dich frei zu machen?
Ich weiß, dass viele Menschen von mir gerne alles durch die rosarote Brille lesen würden, doch mein Grundsatz ist die Authentizität, im echten Leben, wie auch hier im World Wide Web!
Ich bin nicht bereit dazu, dir Dinge zu verkaufen die sinnlos sind, überteuerte Produkte an den Mann zu bringen oder mir mit Bullshit eine reiche Nase zu verdienen.
Doch ich bin bereit dazu, dir all mein Wissen an die Hand zu geben, damit du Fehler vermeiden kannst, die mich schlaflose Nächte gekosten haben!
Und ich bin Feuer & Flamme, wenn ich darüber nachdenke, dass mein, unser, Weg dich ermutigt, inspiriert und in schieren Tatendrang versetzt!
Wenn du mich im echten Leben kennen würdest, dann wüsstest du um das Feuer unter meinem Arsch, darum, dass ich rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist und dass ich ein Mensch mit unglaublich viel Tiefgang bin.
Und solange es dich bewegt, berührt, nachdenklich stimmt oder triggert, meinen Blog zu lesen, ist jedes Wort es wert, geschrieben zu werden!
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