Bevor ich anfing mit dem Gedanken zu spielen, eine Webseite zu gestalten, spürte ich ganz viele Gefühle in mir, die dagegen sprachen.
Denn, wenn ich Artikel veröffentliche, kann sie schließlich Jede/r im Internet lesen. Egal, ob männlich oder weiblich, alt oder jung, offenherzig oder engstirnig, weltoffen oder rassistisch. Außerdem gehe ich damit das Risiko ein, auf der Straße erkannt und beobachtet zu werden. Auch gebe ich hier meine Meinung öffentlich preis und die passt bestimmt nicht jedem Menschen in den Kram, sodass ich mich zur Zielscheibe machen könnte.
Die Entscheidung für einen Blog fiel erst, als die Leser meiner Reiseberichte mir immer wieder so viel positives Feedback zukommen ließen. Ich schrieb und schrieb und es schien, als würden meine Zeilen in dem einen oder anderen etwas auslösen, in ihm etwas bewegen oder zum nachdenken anregen. Unser Weg ist eher unkonventionell und auch wenn ich mich damit zu 100% wohlfühle und in ein altes Dasein nicht wieder zurück gehen möchte, treffe ich natürlich immer wieder Menschen, die Unverständnis ausdrücken oder gar Wut oder Ärger empfinden, Menschen, die neidisch auf uns sind weil sie nur den Teil der Reise sehen (möchten), nicht jedoch die Steine, die auch uns in den Weg gelegt wurden/werden.
Eine Frage, die mich immer mal wieder beschäftigt ist folgende: Wie viel will ich von mir öffentlich zeigen? Mache ich mich auf eine gewisse Art und Weise nackig? Kennen mich dann alle Leser, obwohl ich ihnen womöglich noch nie zuvor begegnet bin? Was ist mit meinem Mann und meinen drei kleinen Kindern, werden sie später darüber erzürnen, weil ich von ihnen im Netz schreibe? Ich habe mir aufgrund meiner Fragen mal eine Liste im Kopf gemacht. Nicht, dass ich zu den rationalen Menschen auf dieser Erde gehören würde, aber ich möchte mich immer mal wieder selbst daran erinnern, warum ich beispielsweise meine Kinder nicht mit dem Gesicht „zur Schau“ stelle. Auch erfährt niemand, außer denjenigen, die mich persönlich kennen, ob die verwendeten Namen der Kinder (Peters und meiner ist auf jeden Fall echt) Phantasienamen sind oder sie in Wirklichkeit so genannt werden. Meine Artikel kommen aus tiefstem Herzen, das ist wahr. Und gleichzeitig sind sie so verfasst, dass sie immer die Privatsphäre meiner Kinder einhält. Natürlich setze ich mir diese Grenze individuell. Für andere wäre es schon zu viel, wenn man die Kinder auf Fotos von hinten sehen würde, wiederum andere finden mich ängstlich oder so was. Sie stellen Bilder ihrer Kinder ins Netz und das ist ok. Die meisten Familien, die über ihr Leben berichten handhaben es so. Selbstverständlich haben auch Peter und ich eine Grenze und bevor ich Artikel online stelle, wurden sie mindestens drei Mal gelesen und für ok befunden.
Wir würden und werden niemals über unser Paarleben schreiben oder über Konflikte mit unseren Kindern. Das gehört für uns nicht ins Internet. Was wir teilen möchten, sind die echten Erfahrungen unserer Reise. Mit schönen, stimmungsvollen Bildern und inspirierenden Zeilen zum mitfiebern, träumen und nachdenken. Wir wollen euch teilhaben lassen an unserem eigenen Weg, am bedürfnisorientierten Sein mit Kindern, am selbstbestimmten Lernen und leben! Wir freuen uns riesig, wenn ihr euch wiedererkennt oder gar Neues an euch entdeckt oder meine Artikel zu einem bewussteren Leben einladen. Dann hüpft mein Herz vor Freude! Also, ich wünsche euch eine richtig gute Zeit hier und ich erwarte auch nicht, dass ihr alles genauso handhabt und meine Lebenseinstellung teilt. Wer weiß denn schon, wie wir in einigen Jahren ticken? Vielleicht muss ich dann über bestimmte Sätze lachen oder weinen oder ich finde meine Einstellung von heute dann total beknackt. Mal sehen, wir entwickeln uns jedenfalls weiter und bleiben nicht stehen.